Schland: @iw_koeln macht 4 Vorschläge zur #Wohnungspolitik: Mehr #Wohngeld statt #Sozialwohnungen, Ankauf von Belegungsrechten, bessere Nutzung des Bestands, bessere ÖPNV-Anbindung
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW): „Die Mieten und Preise in den Großstädten steigen stetig weiter und belasten zunehmend die Haushalte. Ursächlich hierfür ist ein starker Zuzug in die Städte und eine zu geringe Bautätigkeit. Um den Markt wieder zu entspannen, bedarf es daher einer deutlichen Ausweitung der Bautätigkeit, etwa über die Erschließung neuer Stadtviertel. Allerdings braucht dies Zeit, weshalb alternative Konzepte benötigt werden. … .“
Die vier Strategien sind so, wie man sie vom IW Köln erwartet und immer wieder hört. Wenig überraschend ist die Ablehnung des Sozialen Wohnungsbaus und die (grundsätzlich ja auch nicht falsche) Forderung nach mehr Wohngeld, das dann direkt in die Taschen der Vermieter_innen fließt. In ähnlicher Weise gilt das auch für den Kauf von Belegungsrechten im Bestand. An der Schaffung eines dauerhaft preisgünstigen, weil nicht-renditeorientierten Wohnungsmarktsektors durch die Einführung einer neuen #Wohnungsgemeinnützigkeit hat das IW Köln kein Interesse, denn auch dies würde ja zu einer „Verdrängung privatfinanzierter Wohnungen“ führen.
Im Zusammenhang mit den aktuell verstärkt anlaufenden Debatten „Bleibt doch einfach alle im ländlichen Raum, da ist es doch so schön“ seit auf diese Sätze in dem IW-Papier hingewiesen:
„Tatsächlich gestaltet sich die Ausweitung der Bautätigkeit jedoch als schwierig. … Doch auch wenn es schwierig ist, müssen die Großstädte diesen Weg gehen. Schließlich werden viele von ihnen weiter stark wachsen (Deschermeier, 2016). Wird die hohe Nachfrage nicht bedient, besteht die Gefahr, dass sich deutsche Städte vermehrt zu so genannten „Superstar Cities“ entwickeln, in denen sich Haushalte mit durchschnittlichen Einkommen keinen Wohnraum mehr leisten können und aus den Städten verdrängt werden (Gyourko et al., 2013). …
Die Großstädte entwickeln sich zunehmend zu den Wirtschaftsmotoren der Volkswirtschaft. In vielen Großstädten entstehen überproportionale viele und speziell gut bezahlte Arbeitsplätze. Zunehmend relevanter werden wissensorientierte Dienstleistungen wie etwa die Informationstechnologie, die Unternehmensberatung oder aber allgemein unternehmensnahe Dienstleistung. Hierfür ist es wichtig, dass sich Fachkräfte, Unternehmen und Kunden in unmittelbarer Nähe befinden, und dies ist vor allem in den Großstädten gewährleistet.
Es wird daher auf Dauer mehr Menschen in die Großstädte ziehen (Voigtländer, 2017). Gleichzeitig streben immer mehr Menschen an, Pendelzeiten zu verringern und die vorhandenen Zeitbudgets effizient zu nutzen. Gerade deshalb haben zentrale Orte in den Großstädten so an Attraktivität gewonnen. Allerdings ist der Raum in zentralen Orten begrenzt, so dass notgedrungen mehr Menschen ausweichen müssen und dabei Orte bevorzugen, die gut an die Metropolen angebunden sind. Gelingt es nun, das Umland besser an die Großstädte anzubinden, erweitern sich die Möglichkeiten für die Menschen, wodurch die Großstädte automatisch entlastet werden. … .“