Deutscher Bundestag – Kühn (Tübingen), Christian, (Bündnis 90/Die Grünen)

#Wohnungspolitik im Bundestag: @ChrisKuehn_mdb (Grüne BaWü): „Spekulation ist der Hauptkostentreiber. Bezahlbarer Wohnraum entsteht dort, wo gemeinnützige, genossenschaftliche und soziale Akteure auf dem Wohnungsmarkt investieren.“

Chris Kühn: „Günstiger Bauen kann auch heißen: mehr Gewinne für diejenigen, die bauen.

(Daniel Föst [FDP]: Oh! Oh!)

Ich will Ihnen ein Beispiel nennen. In meiner Heimatstadt Tübingen liegen die Baukosten für ein Mehrfamilienhaus, das sozusagen frei finanziert wird, also nicht im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus gebaut wird, bei 3000 Euro pro Quadratmeter. Am Ende geht diese Wohnung dann für 7000 Euro pro Quadratmeter über die Ladentheke. Die Differenz von 4000 Euro pro Quadratmeter ergibt sich aus der Spekulation mit Immobilien. Das sind im Augenblick die wahren Kostentreiber beim Bau von Eigenheimen und Mietwohnungen.
Deswegen: Lassen Sie uns Spekulation bekämpfen, statt durch Debatten über eine Muster-Garagenverordnung hier im Parlament Nebelkerzen zu zünden. …

Ich sage es noch einmal: Spekulation ist der Haupt-
kostentreiber. Das sieht auch die Bundesregierung so.
Es ist nicht so, dass Entbürokratisierung zu bezahlbarem Wohnraum führt. Das ist die Grundlogik Ihres Antrags: Entbürokratisierung und mehr Markt führen zu
bezahlbarem Wohnen. – Auf eine Anfrage von uns hat
die Bundesregierung selbst geantwortet: Mieten werden
auf Märkten erzielt, und diese Märkte kennen im Augenblick keine obere Grenze. Deswegen steigen die Mieten – Insofern stimmt die Logik „Entbürokratisierung
gleich bezahlbarer Wohnraum“ nicht. Vielmehr entsteht
bezahlbarer Wohnraum dort, wo gemeinnützige, genossenschaftliche und soziale Akteure auf dem Wohnungsmarkt investieren. … .“

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