Hamburg: Serie „Stadt. Land. Haus“: #Mietenwahnsinn Hamburg. Kulturjournal im @ndr (6 min). Mietshäuser werden zu Renditeobjekten. Plädoyer für Verkauf von Grundstücken an #Wohnungsgenossenschaften und die Vergabe im #Erbbaurecht
NDR Fernsehen: „Wie möchten wir gern wohnen und leben – und wie sieht die Realität in Städten und auf dem Land aus? Das Kulturjournal im NDR Fernsehen sucht in der dreiteiligen Reihe „Stadt. Land. Haus“ Antworten auf diese Fragen. …
Günstiger als London oder Madrid – das zieht Investoren an
Bausenatorin Stapelfeldt verspricht, dass es besser wird. In Hamburg wird überall gebaut. Das soll Wohnraum bezahlbarer machen. Aber die Baukosten in Deutschland sind sehr hoch. Und seit ein paar Jahren drängen neue Player auf den Hamburger Wohnungsmarkt: internationale Investoren. Da hier die Preise derzeit noch niedriger als in London, Paris oder Madrid seien, sagt Siegmund Chychla, versprechen sich einige Investoren, dass durch ein Engagement hier große Renditen zu erzielen seien. Das geht mit Altbauten, die man renoviert, um dann kräftig die Miete zu erhöhen, oder mit Neubauten.
Genossenschaften konkurrieren mit Investoren um Bauland
Allerdings: Ein Teil der neuen Wohnungen ist bezahlbar, zumindest für mittlere Einkommen. Zum Beispiel Genossenschaftswohnungen. Aber die Genossenschaften konkurrieren mit profitorientierten Investoren um etwas, das in den Städten immer knapper wird: Bauland. Die Stadt Hamburg hat bis vor Kurzem immer an die Höchstbietenden verkauft. Jetzt ändert sie ihre Grundstückspolitik. Aber im Zweifelsfall, so Kritiker, setzt sich immer noch der durch, der am meisten zahlt. Angesichts der Knappheit an Grundstücken sollte man in der Zukunft Grundstücke nur für sozialen Wohnungsbau vergeben oder aber im Rahmen des Erbpachtrechts, sagt Chychla vom Mieterverein Hamburg. Das heißt: Die Stadt gibt ihr Grundstück nicht aus der Hand, sondern verpachtet es. Damit behält sie den Gestaltungsspielraum – und ermöglicht günstigeres Bauen. „Es ist schon unser Ziel deutlich mehr Wohnungen in Erbpacht zu vergeben“, sagt Bausenatorin Stapelfeldt und das habe dann natürlich auch preisliche Vorteile, in Hinblick auf preisgünstigen Wohnungsbau.
Viele Kommunen sind aufgewacht
Das bedeutet bestenfalls niedrigere Mieten. Viele Kommunen sind aufgewacht. Aber sie schwanken zwischen sozialem Ausgleich und dem Wunsch, Investoren und kaufkräftige neue Bewohner anzuziehen. Das menschliche Grundbedürfnis, ein Dach über dem Kopf zu haben, und das Geschäft mit dem Wohnraum – das passt in vielen Fällen immer weniger zusammen. … .“
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