Baumhaus-Projekt Weimar: Mehr als eine Alternative zum übergeschnappten Immobilienmarkt

#Weimar: Unkündbar, unverkäuflich, bezahlbar: Wie Akteure des Baumhaus-Projektes eine neue Form von #Kollektiveigentum geschaffen haben. #MietshäuserSyndikat. Aus alter Lagerhalle wurde Haus mit 8 großzügigen Wohnungen

Thüringer Allgemeine Weimar: “2014 erwarb der Verein „Baumhaus“ eine alte Lagerhalle am Rand von Weimar, aus der ein Haus mit acht großzügigen Wohnungen entstanden ist. Die besondere Organisationsform des Projekts ermöglicht bezahlbares, unkündbares und vor allem gemeinschaftliches Wohnen.

Die Bewohner sind im Verein „Baumhaus“ zusammengeschlossen. Der wiederum hat die „Baumhaus Projekt GmbH“ gegründet. Sie hat 2014 die alte Lagerhalle gekauft und ihren Umbau zu einem Wohnort planen und durchführen lassen. Finanziert ist das Projekt zu einem sehr übersichtlichen Teil aus Eigenmitteln der Mitglieder, Direktkrediten von privaten Geldgebern, und aus Bankkrediten. Für den Eigenanteil hat auch das „Mietshäuser-Syndikat“ zugeschossen.

Dieser Zusammenschluss von bundesweit inzwischen 128 solcher Projekte ist als zweiter Gesellschafter der GmbH im Boot. Getilgt werden die Schulden aus dem gemeinsamen Topf der Mieteinnahmen. Was übrig bleibt, wird unter anderem für die finanzielle Unterstützung neuer Wohnprojekte verwendet. Die Immobilien sind Eigentum der jeweiligen Hausbesitz-GmbH. Man könnte auch sagen: Die Weimarer Baumhaus-Bewohner zahlen sich selbst ihre Miete.

Die Weimarer GmbH und das Syndikat haben bei drei Entscheidungen ein Vetorecht: Wenn es um einen Hausverkauf geht, um Änderungen im GmbH-Vertrag und um die Verwendung von Mietüberschüssen. Das Konstrukt soll vor allem sichern, dass mit den Immobilien des Syndikats nicht spekuliert werden kann. Die Häuser sind zum Leben da, nicht um mit ihnen Geld zu machen. … .”

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