»Keine Projekte, die es sich gemütlich machen«

Leipzig: #WoPoLE. Welche Rolle können #Wohnungsgenossenschaften beim Kampf gegen #Wohnungsnot und Mieterhöhungen spielen? ‏ @TobiBernet, Mitgründer & ­Vorstandsmitglied der #SoWoeG, hat mit der @Jungle_World gesprochen.

Jungle World: “… Wie unterscheidet sich die SoWo von anderen Genossenschaften wie dem #Mietshäusersyndikat?
Tobias Bernet: … Beim Mietshäusersyndikat gibt es für jedes Projekt eine eigene Rechtskörperschaft. Damit werden Risiken minimiert, aber die Skaleneffekte einer Expansion auch nur bedingt mitgenommen. Das Modell eignet sich erfahrungsgemäß nur für Gruppen, die von sich aus ein selbstverwaltetes Projekt anstreben. Mit der SoWo wollen wir hingegen zumindest so groß werden, dass wir einen Teil der Verwaltungs- und Projektentwicklungsarbeit professionalisieren und damit auch ein Dachverband für Hausgemeinschaften sein können, die diesen Aufwand nur bedingt eigenständig betreiben können oder wollen. …

JuWo: Sie wollen keine Schöner-Wohnen-Inseln, sondern Teil der »Recht auf Stadt«-Bewegung sein. Was heißt das konkret?
ToBe: Das ist im Prinzip in unserer Wachstumsstrategie angelegt: keine einzelnen Hausprojekte, die es sich gemütlich machen, sondern das ökonomische und organisatorische Gewicht des Bestehenden ­jeweils nutzen, um mehr Leuten sicheres, selbstverwaltetes Wohnen zu ermöglichen. Häuser, in denen man nicht nur aneinander vorbeilebt, sind auch im Alltag wichtige Bausteine einer solidarischen Stadt. Außerdem sind viele SoWo-Mitglieder auch in anderen stadtpolitischen Gruppen in Leipzig aktiv und bringen dort ihr spezifisches Know-how etwa zum Wohnungsmarkt ein.”

https://jungle.world/artikel/2018/40/keine-projekte-die-es-sich-gemuetlich-machen
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