Hamburgs Sozialsenator Detlef Scheele (SPD) hat angeregt, man könnte die Hamburg zugewiesenen Asylbewerber_innen auch in den Nachbarländern unterbringen – und holte sich für diesen Vorschlag eine Abfuhr. Scheele nahm an, dass es auf freiwilliger Basis möglich sein sollte, Flüchtlinge vermehrt dort unterzubringen, wo viele Wohnungen leer stehen. “Wir finden in Hamburg keine Wohnungen, kaufen einen Container nach dem anderen, und woanders wird Wohnraum vernichtet”, sagte er. “Das ist verrückt.”
Hamburg würde entsprechend dem Sozialgesetzbuch auch dafür bezahlen, sagt er. Seiner Meinung nach hätten aufnehmende Länder auch Vorteile davon, “Hamburger” Flüchtlinge zu übernehmen. Flüchtlingsfamilien könnten stabilisierend auf die Infrastruktur in bevölkerungsarmen Gegenden wirken, etwa wenn wegen der zusätzlichen Kinder Schulen und Kitas doch nicht geschlossen werden müssten. Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern lehnten es allerdings ab, über den sogenannten Königsteiner Schlüssel hinaus Flüchtlinge zu übernehmen.