Prenzlauer Berg: Über Entmietung, Entwurzelung und Vertreibung

Berlin-Prenzlauer Berg: Schriftstellerin Annett Gröschner über #Gentrifizierung: #Entmietung, Entwurzelung und Vertreibung

Berliner Zeitung: “… Die zunehmende #Segregation ist politisch gefährlich und wird der Stadt langfristig teuer zu stehen kommen. Ich werde wütend, wenn ich in der Straße das Plakat der Linken hängen sehe: „Mietrebellin Oma Anni bleibt“.
Oma Anni wäre bei einer weitblickenden linken Politik, für die die rot-rote Regierung neun Jahre Zeit hatte, gar nicht in diese Situation gekommen. Statt Genossenschaften zu fördern, wurden Abrissgenehmigungen für Plattenbauwohnungen erteilt und kommunaler Wohnungsbestand an Heuschrecken verkauft. Heute balgen sich Niedriglöhner, Transferempfänger, Mindestrentner, Newcomer und alleinerziehende freiberufliche Künstlerinnen um die wenigen bezahlbaren Wohnungen. Es gibt im Moment keine Zusammenkunft von Künstlern in Berlin, bei der der Rausschmiss aus Wohnungen und Ateliers nicht Thema wäre. Und immer die Frage: Wo sollen wir hin? Was machen wir mit unseren Kunstwerken, unseren Archiven, Bibliotheken, wenn wir uns verkleinern müssen? Ziehen wir in die Uckermark? … .”

http://www.berliner-zeitung.de/24526510 Quelle: Die Schriftstellerin Annett Gröschner wohnt seit 33 Jahren in Prenzlauer Berg.