Reutlinger General-Anzeiger

Tübingen: Polizei wollte Überwachungskamera gegenüber Wohnprojekt Schellingstraße 6 (Mietshäuser Syndikat) anbringen

Reutlinger General-Anzeiger: “In Tübingen kennen viele das Wohnprojekt Schellingstraße 6, das als gemeinnützige GmbH geführt wird und die drei Gebäude vor mehr als zehn Jahren gekauft hat. 110 Bewohner, Büros, ein Infoladen und ein »Umsonstladen«, dazu eine Hausbar. Immer mal wieder gibt’s ein Fest, ein Arbeitskreis lädt zu Vorträgen ein. Ein offenes Haus.

Doch seit wenigen Tagen hat sich Misstrauen eingeschlichen. Diejenigen, die in der Schellingstraße ein- und ausgehen, beziehungsweise dort wohnen und arbeiten, haben erfahren, dass ihr Gebäude überwacht werden sollte. Die Polizei hatte einen Nachbarn auf der gegenüberliegenden Straßenseite gefragt, ob sie eine auf den Hauseingang gerichtete Videokamera anbringen dürfe.

Gefragt wurde der Mann einige Tage, nachdem in der Fürststraße drei Autos in Brand gesetzt wurden. Der Verdacht richtete sich gegen die autonome Szene. Die Ermittler vermuteten, dass die Tübinger Brandstiftung Teil eines bundesweiten politisch motivierten Protests gewesen sein könnte. …

Von den offiziellen Stellen gibt’s zur Schellingstraße keine Stellungnahme. Der Leitende Oberstaatsanwalt Michael Pfohl bittet um Verständnis. Man gebe grundsätzlich keine Auskunft zu laufenden Verfahren, wenn dadurch die Ermittlungen behindert werden könnten. Auch die Polizei beantwortet keine Anfragen dazu und teilt nur mit, man gehe verschiedenen Spuren und Hinweisen nach. Das Verfahren richte sich noch gegen Unbekannt. … .”

http://www.gea.de/region+reutlingen/tuebingen/wohnprojekt+schellingstrasse+6+soll+ueberwacht+werden.4930639.htm Quelle: Die Staatsanwaltschaft schweigt. (ege)