Dörfer in Ostdeutschland: Dorf unterm Hammer bleibt wohl Ausnahme

Brandenburg: #Alwine. Dorf unterm Hammer bleibt wohl Ausnahme. Droht ein Ausverkauf ostdeutscher Dörfer? Eher nicht. Experten zufolge ist deren Lage oft alles andere als düster. Hoffnung auf #Digitalisierung. #Dorfsterben #LändlicherRaum

ZDF: “In der südbrandenburgischen Siedlung Alwine leben 15 Menschen zur Miete. Bis jetzt hat das niemanden interessiert, nun aber ist alles anders: Denn Alwine wird heute im Berliner Immobilien-Auktionshaus Karhausen versteigert. Fünf Doppelhäuser, ein Zweifamilienhaus, ein Einfamilienhaus, zwei Mehrfamilienhäuser, mehrere Schuppen und Garagen. Mindestgebot: 125.000 Euro. Das sorgt für Schlagzeilen: “Ein ganzes Dorf unter dem Hammer.” Dass Alwine nur ein “Gemeindesplitter” ist, geschenkt. …

“Die Situation vieler ländlicher Gebiete in Ostdeutschland ist positiver als oft angenommen”, sagt Hardo Kendschek, Leiter des Leipziger Büros des Empirica-Instituts. … Die Sorgen und Nöte von bestimmten Gemeinden, die fernab der “#Schwarmstädte” liegen, verschweigt Kendschek indes nicht. “Auf bestimmten Gebieten lastet ein großer Druck”, sagt er. “Aber das ist im Osten nicht anders als im Westen, Süden oder Norden.”

Wehe, der Staat vernachlässigt den ländlichen Raum

Problematisch werde es, wenn sich der Staat aus der Fläche zurückziehe. “Wo der Staat den ländlichen Raum vernachlässigt hat, sind auch die rechtsradikalen Einstellungen am stärksten”, sagt Kendschek. Aktuell beobachtet er ein Umdenken der Politik und erwartet ein stärkeres Engagement auf dem Land. Kendschek ist sich deshalb sicher: “Die Dörfer werden nicht sterben.”

Thilo Lang, Leiter der Regionalen Geographie am Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig, belegt das innovative Potenzial ländlicher Räume in der großangelegten Studie “Peripher global – Weltmarktführer auf dem Lande”. Von insgesamt mehr als 100 wirtschaftlichen Weltmarktführern in Ostdeutschland haben immerhin fünf ihren Sitz in Landgemeinden. Hinzu kommen zahlreiche weitere in kleinen und mittelgroßen Städten.

Schnelles Internet als Wirtschaftsaufbauhilfe

“Wenn sich beim Ausbau des schnellen Internets flächendeckend noch mehr tut, könnten sich auch mehr Unternehmen in heute noch strukturschwachen Dörfern und Kleinstädten ansiedeln”, sagt Lang. Steht die digitale Infrastruktur, gibt es keine abgehängte Peripherie mehr, lautet sein Credo. “Früher oder später kommen dann kluge Köpfe und füllen den Raum mit innovativen Konzepten.” … .”

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/situation-doerfer-im-osten-100.html