Leipzig: Ist Leipzig noch das Paradies?

Leipzig: #WoPoLE. In @DIEZEIT im Osten schreibt @ValSchnian über den #Immobilienboom. “Stadtplaner Heinig ist überzeugt: Niemals wird der Leipziger #Wohnungsmarkt so angespannt werden [wie Berlin].” Aber hilft Hoffen weiter oder Handeln?

DIE ZEIT: “… In Leipzig sieht es so aus: Die Mietpreise steigen rasant, mit einer Dynamik, die größer ist als in jeder anderen deutschen Stadt. Das sorgt viele, auch weil die Einkommen in Leipzig im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten niedriger sind. Damit genug zum Leben übrig bleibt, sagen Experten, sollte für die Gesamtmiete nicht mehr als 30 Prozent des Haushaltseinkommens ausgegeben werden. In Leipzig ist es oft jetzt schon mehr.

Günstige Wohnungen bleiben nur in bestimmten abgelegeneren Gegenden übrig. Was dann passiert, nennt sich in der Wissenschaft Segregation: Ärmere Menschen ziehen in die einen Viertel, wohlhabendere in die anderen. So entstehen Parallelgesellschaften. Politiker und Soziologen warnen davor. Denn die Gefahr dahinter ist, dass Wohlhabende ihr Bewusstsein für Armut verlieren und Ärmere ihre Aufstiegschancen. Im Mai erschien eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, die zu dem Schluss kam: Die soziale Segregation in ostdeutschen Städten sei, solcher Entwicklungen wegen, noch größer ist als in westdeutschen. Das klingt alles gefährlich. Aber zum Gesamtbild gehört der Vergleich mit anderen Städten, und der besagt: Noch immer lebt man nirgendwo so günstig wie in Leipzig. Die durchschnittliche Nettokaltmiete liegt noch immer bei etwa 5,62 Euro. Von den 15 größten deutschen Städten ist Leipzig damit die, in der das Mieten am wenigsten kostet.

Die Kaufpreise sind mittlerweile so hoch, dass selbst private Immobilienbesitzer nicht mehr mithalten können. Stefan Naether etwa, der Leipziger Unternehmer, kauft seit drei Jahren keine Häuser mehr, weil es sich nicht rechnet. Das klingt dann alles doch bedrohlich nach der Lage in Berlin. Oder?

Stadtplaner Heinig ist überzeugt: Niemals wird der Leipziger Wohnungsmarkt so angespannt werden. Erstens, weil Leipzig nicht die Hauptstadt sei. Und zweitens, weil die Leipziger die Luxuspreise irgendwann schlicht nicht mehr bezahlen könnten.

Es ist vielleicht alles nicht leicht, aber doch nicht ganz so schlimm. Das ist die Sache, die Stefan Heinig dann noch unbedingt betonen will. Ja, man werde nicht ganz vermeiden können, dass sich die Probleme auf dem Wohnungsmarkt weiter verschärfen. Und ja, man müsse gegensteuern. Aber: “Wir müssen erst mal festhalten: Es ist sehr gut, was mit Leipzig passiert. Die Trendwende, die wir geschafft haben, ist eine Erfolgsgeschichte. Das darf man bei allen Wachstumsschmerzen nicht vergessen.” … .”

https://www.zeit.de/2018/26/leipzig-boom-immobilienmarkt-mietpreise