Brno: Ehemaliges Stadtbad könnte soziales und kulturelles Zentrum werden. #SC4all
Die Initiative „Mit Kultur gegen den Verfall“/“Kulturou proti chátrání“, die seit mehreren Jahren versucht, eines der leerstehenden Gebäude in der tschechischen Partnerstadt Leipzigs mit kulturellen Veranstaltungen wiederzubeleben, könnte bald das ehemalige Stadtbad im direkt an die Innenstadt angrenzenden Stadtteil Zábrdovice nutzen. Der Stadtrat von Brno beschloss, dass die Initiative das Geäude in den nächsten sechs Jahren nutzen kann. Anwohner_innen unter der Führung des ehemaligen stellvertretenden Bürgermeisters Karel Bernášek protestieren jedoch gegen die Entscheidung. „Dies ist eine große Gefahr für die Sicherheit in Židenice“, dem Stadtbezirk, zu dem Zábrdovice gehört, meint Bernášek. Laut einer Brnoer Tageszeitung zielen seine Befürchtungen darauf, dass „in der Nähe des Bades mehrere Unterkünfte für sozial schwache Menschen sind und im Viertel viele ethnische Minderheiten leben, vor allem Roma.“ Er würde befürchten, dass die Aktivitäten des Vereins zu Spannungen zwischen den lokalen Bewohner_innen führen könnten.
Die Initiative „Kulturou proti chátrání“ starteten daraufhin eine intensive Kampagne, mit der sie erklären, was sie mit dem Gebäude vorhaben. Und sie plant eine weitere Debatte mit den Anwohner_innen und der Stadtgesellschaft. „In dem Gebäude wollen wir Workshops und Vorträge organisieren, zum Beispiel zu den Themen Umgang mit dem öffentlichen Raum, Revitalisierung von Brachflächen und baufälligen Gebäuden oder Kunst. Es sollen Räume für Theateraufführungen von Amateur- und professionellen Gruppen zur Verfügung gestellt werden, für Ausstellungen, Ateliers oder Musikproduktionen. Wir beabsichtigen nicht, die Arbeit der Organsiationen zu ersetzen, die professionelle Sozialarbeit im Viertel leisten, oder sozialen Spannungen in Židenice zu verstärken. Im Gegenteil – unser Ziel ist es, das lange leerstehende und verfallende Bad mit Aktivitäten und Leben zu füllen, was für alle Anwohner und Bürgerinnen von Vorteil sein wird“, sagte die Soziologin Marta Dobrovolná für die Initiative. Sie glauben, dass ihnen der Spitzname „Brnoer Klinika“ schadet, weil es falsche Vorstellungen bei den Bürger_innen über den Charakter des vergleichbaren Autonomní sociální centrum Klinika in Prag bzw. allgemein über ein autonomes Kulturzentrum in Brno gibt. „Kulturou proti chátrání“ hat die Unterstützung von vielen anderen Verbänden und Persönlichkeiten aus der Kulturszene der Stadt Brno.
Social Center Leipzig, Wir brauchen Platz, Kompott, Zentralwerk Quelle: Moc děkujeme všem, kteří nás doposud veřejně podpořili. Pokud se chcete byť jen pár slovy také připojit, pište nám na náš e-mail nebo přímo sem, příspěvky budeme postupně zveřejňovat, stejně jako další informace k vývoji situace. Díky a zůstaňte na příjmu.