Hamburg: Drei Wege, die Wohnungskosten zu senken. Einer davon soll #Deattraktivierung sein. Und was ist mit #Dekommodifizierung?
ZEIT ONLINE: „Hamburg wächst und wächst, die Aussichten sind prächtig. Das ist keine gute Nachricht. …
… Darum hier, mit der Autorität einer Londoner Expertin, die dort seit Jahrzehnten den Wohnungsmarkt analysiert und an der renommierten London School of Economics lehrt, ein Hinweis. Es gebe, sagt Kathleen Scanlon von der LSE, genau drei Wege, die Wohnungskosten zu senken: das Angebot erhöhen. Den Markt regulieren. Die Nachfrage verringern.
Das Angebot erhöhen, das heißt bauen. Hamburg tut es, London tut es. Hamburg will zehntausend neue Wohnungen im Jahr, das fünfmal so große London will 50.000 im Jahr. In beiden Städten streiten sie um die Frage, wo das möglich sein soll, und in beiden wissen die Fachleute, dass es am Ende an allem fehlen wird: am Platz, an der Akzeptanz neuer Bauvorhaben in der je eigenen Nachbarschaft, an der Bereitschaft, zur Not auch Grünflächen zu opfern.
Regulieren, das können sie in Deutschland besser als in Großbritannien. Die #Mietpreisbremse dient der Regulierung, ebenso der soziale Wohnungsbau mit seinen Preisbindungen. Kann man sich mehr davon vorstellen? Natürlich. Kann man es durchsetzen? Fraglich.
Bleibt der dritte Weg. Wie verringert man die Nachfrage nach Wohnraum in einer Stadt wie Hamburg? … .“
Nur diese drei Wege gibt es, wenn die Logik des Warencharakters von Wohnungen im Kapitalismus nicht in Frage gestellt wird. Macht man das, kommen weitere Wege hinzu, vor allem die Dekommodifizierung der Wohnungsversorgung, d.h. der Entzug von Wohnungen aus dem privaten Wohnungsmarkt und letztendlich die Vergesellschaftung von Wohnraum.
http://www.zeit.de/2016/28/hamburg-wachstum-probleme-wohnungen Quelle: Hamburg wächst und wächst, die Aussichten sind prächtig. Das ist keine gute Nachricht.