njuuz » Was wäre wenn? Drei spekulative Zukunftsszenarien für die Mirke

#Wattland, #Integralland, #Netzland – drei Gesellschaftsmodelle die umreissen, wie Deutschland 2050 aussehen könnte.

Wuppertal njuuz: “[Stefan] Carsten nennt sich Zukunftsforscher sagt aber gleichzeitig: „Jede Prognose ist falsch!“ Als ausgebildeter Stadtgeograph hatte er den ministerialen Auftrag, den #Baukulturatlas 2030/2050 zu erstellen. In einem 2,5 jährigen Forschungsprojekt hat er gemeinsam mit Matthias Böttger und Ludwig Engel untersucht, wie Stadt- bzw. Bauplanung unter den aktuellen komplexen Bedingungen ablaufen könnte und zu welchen Ergebnissen sie führen könnte. Nicht die gebaute Umwelt stand im Fokus der Untersuchungen, sondern die gelebte Umwelt. Seine These, dass keine Vorhersage möglich sei, führte zu einem Verfahren, welches Carsten spekulative Planung nennt. Gemeinsam mit einer Vielzahl von Experten haben er und seine Kollegen untersucht, welche grundlegenden gesellschaftlichen und technischen Strömungen zukunftsbestimmend werden können und welche Szenarien vorstellbar wären.

Herausgekommen sind: Integralland, Netzland und Wattland. Kurz umrissen bilden alle 3 Szenarien heute schon ablesbare Tendenzen ab: wie die immer lauter werdende Forderung der Bürger nach mehr Teilhabe, die Konzentration von strukturrelevanten Technologien in der Hand weniger Megakonzerne und die Frage nach der Energieherstellung.

Integralland ist dabei die Vorstellung einer durch bürgerschaftliches Engagement geprägten Demokratie, die durch autonome Bürgerparlamente gesteuert wird. Energie wird aus regenerativen Quellen gewonnen, der Bildungsstandard ist hoch.

Im Wattland lebt eine energiehungrige Wissensgesellschaft, in der das Watt als knappes Gut den Euro abgelöst hat. Nur wer Energie besitzt und herstellen kann, ist reich und kann es sich leisten, sich aus den Metropolräumen auf das Land zurück zu ziehen.

Netzland bedeutet eine Gesellschaft in der Hand von wenigen Unternehmen, die Energie, Wasser, Handel, Kommunikation und Mobilität kontrollieren. Entlang der Trassen bilden sich einige wenige Megacities. … .

Und was genau sollen solche gemeinschaftlichen ‚Geschichtenspinnereien‘ nun bewirken? Carsten und die Verantwortlichen des Forum: Mirke verfolgen damit den Ansatz der „Erinnerung an die Zukunft“. Sie wollen Zukunftsmodelle denken, um den Keim dafür in die Jetztzeit zu holen. Mit den Menschen im Quartier wollen sie mit solchen Formaten üben, gemeinsame Bilder zu entwickeln und ein Nachdenken darüber ermöglichen, wie das direkte Umfeld gestaltet werden könnte. Und sie wollen Wissen vermitteln welches die Bürger im Quartier in die Lage versetzt, ihre Geschicke selbst aktiv in die Hand zu nehmen. Das braucht Zeit, Phantasie und jede Menge Anschub. Thomas Weyland: „Es geht darum, deutlich zu machen, dass es unterschiedlichste Denkmodelle für die Entwicklung des Quartiers gibt. Sie alle brauchen Raum und Zeit. Wir wollen eine Art Stadtumbau-Salon gründen. Diese Veranstaltung war die erste einer Serie, die wir planen“ … ”

Siehe zum “Baukulturatlas Deutschland 2030/2050” auch
https://www.facebook.com/LeipzigStadtFuerAlle/posts/1087770334614370.

http://www.njuuz.de/beitrag35531.html Quelle: Wattland, Integralland, Netzland – drei Gesellschaftsmodelle die umreissen, wie Deutschland 2050 aussehen könnte. Wie sind die Auswirkungen auf Wuppertal, wie auf die Mirke. Mit einem inspirierenden Impulsvortrag von Stefan Carsten startet das Forum:Mirke den Stadtumbau-Salon.