Berlin-#Wedding: #Gentrifizierung. Steigende Mieten, schwieriges Miteinander. Wie ein Kiez den Wandel der Stadt erlebt
Tagesspiegel: „Steigende Mieten, schwieriges Miteinander: In der Utrechter Straße treffen Alteingesessene und Neu-Berliner aufeinander. Eine Reportage.
Die Kreuzung mit grüner Brunnenanlage liegt zwischen Reinickendorfer Straße und Leopoldplatz. „Hier ändert sich gerade vieles massiv, weil viele neue Leute kommen“, sagt Gottfried Uebele, Geschäftsführer von „Kulturen im Kiez“. Die „bunte Mischung“, für welche die Ecke stehe, sieht er in Gefahr. Uebele lebt seit 1986 in Wedding und kennt die Ecke auch als Anwohner. „Gerade gibt es hier starken Druck, weil die Wohnungen sehr teuer werden“, sagt er. „Das, was in der ganzen Stadt passiert, passiert eben auch hier.“
Reiner Wild, Geschäftsführer des Berliner Mietervereins, kann das nur bestätigen: „Innerstädtische Gebiete sind grundsätzlich nachgefragt“, sagt er. „Zuwanderer aus dem europäischen Raum konzentrieren sich auf den inneren S-Bahn-Bereich. Die Eigentümerschaft nutzt die Situation aus.“ Am Gesundbrunnen und um den Leopoldplatz seien die Mieten in den vergangenen drei Jahren pro Jahr und Quadratmeter um einen Euro gestiegen. Uebele sagt, einkommensschwächere Familien könnten sich die hohen Angebotsmieten nicht leisten. „Früher ist man eine Ecke weiter gezogen.“ Zögen heute erwachsene Kinder aus, müssten sie sich jetzt anderswo etwas suchen. Die „dörflichen Strukturen“, die es in dem Kiez gäbe, würden auseinandergerissen, sagt er. … .“