Leipzig-Meyersdorf: „Stiftung Meyersche Häuser“ saniert die letzten 300 Wohnungen für 20 Mio. Euro
Die BILD Leipzig berichtet, dass die Stiftung Meyer´sche Häuser nach fünf Jahren Sanierungspause für 20 Mio. Euro die letzten 300 Wohnungen in “Meyersdorf” sanieren will. Die größte der Meyerschen Wohnanlagen gruppiert sich zu beiden Seiten des Rondells in der Herrmann-Meyer-Straße in Kleinzschocher. Das städtebauliche Ensemble mit seinen derzeit 1.219 Wohnungen (ursprünglich mehr als 1.400) umschließt eine große Parkanlage, in der sich unter anderem ein Kindergarten befindet. Der Gebäudekomplex entstand seit 1907 nach einem Entwurf von Max Pommer und wurde Ende der 30er Jahre fertiggestellt.
Errichtet wurden die Meyer’schen Häuser in Lindenau, Eutritzsch, Reudnitz und Kleinzschocher durch den auf Betreiben des Verlegers Herrmann Julius Meyer gegründeten „Verein zur Erbauung billiger Wohnungen“ zwischen 1888 und 1937. Meyer stattete den Verein dazu mit einem Startkapital von 2 Millionen Mark aus. Dieser wurde im Jahr 1900 in eine gleichnamige Stiftung umgewandelt, die immer noch Trägerin der Wohnanlagen ist. Die Stiftung blieb auch in der DDR bestehen. https://de.wikipedia.org/wiki/Meyer%E2%80%99sche_H%C3%A4user
Der Geschäftsführer der Stiftung Meyer‘sche Häuser, Jürgen Reichardt (62), führt in der BILD über die Gebäude aus:
„Sie überlebten den Krieg und dann die DDR. Doch dann musste dringend gleich alles gemacht werden. Dach, Fassade, Sanitäreinrichtungen, Heizungen, etc. – das waren Summen, die von der Stiftung nur nach und nach aufgebracht werden konnten. … Der Aufwand ist immens. Wir werden noch weitere fünf Jahre brauchen.“ Dabei wird auch umgebaut. „Es entstehen große Familienwohnungen, teilweise über zwei Etagen.“
Über die Mietpreise nach der Sanierung ist noch nichts zu erfahren. Erfahrungen z.B. in Lindenau zeigen aber, dass von der ursprünglichen Idee des Vereins bzw. der „Stiftung zur Erbauung billiger Wohnungen“ nicht allzuviel übrig geblieben ist und die Stiftung in letzter Zeit die Möglichkeiten zur Mieterhöhung im gesetzlichen Rahmen voll ausreizt.